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Bild Sprache Wissenschaft

Einen Konflikt zu erkennen und zu verstehen, heißt leider nicht ihn  lösen zu können. Schon dieser Satz ist im Grunde zu kompliziert. Die  Spaltung der Gesellschaft sitzt tiefer. Es beginnt damit, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in der Regel nicht in die deutsche Sprache übersetzt werden. Falls sie aber doch übersetzt werden,  dann zumeist mit Anglizismen oder wahlweise mit griechischen oder  lateinischen Fachausdrücken. Das höchste der Gefühle wäre ein deutscher  Text, der für einen gebildeten Menschen noch verständlich ist. Aber selbst wenn es eine perfekt verständliche deutsche Aussage ist wie zum Beispiel

https://twitter.com/kdwolkenflitzer/status/1417720741131440132 dann besteht immer noch das Problem, dass die Aussage für manche Menschen immer noch nicht verständlich ist.

Zwar wäre es jetzt einfach Irreversibilität zu übersetzen, aber es  stellt ja den komplexen Zusammenhang noch nicht annähernd da. Und selbst  wenn es übersetzt ist, auch das Wort Unumkehrbarkeit ist für manches  Hirn bereits zu komplex.

Die Unumkehrbarkeit der Veränderung natürlicher Gesamtzusammenhänge in  ihrer Wiederherstellbarkeit ist einfach noch nicht begriffen worden.  Wenn wir diese Umkehrpunkte erreicht haben, dann gibt es kein zurück  mehr und zwar für Generationen der Menschheit.

Das wäre dann zwar eine korrekte Übersetzung, aber ist leider auch noch für  viele Menschen nicht verständlich. Es ist sehr  abstrakt und erreicht im Verständnis einige Menschen  nicht  und wir haben bereits die englische Sprache verlassen. Um Irreversibilität als Unumkehrbarkeit auf einem Zeitpfeil verstehen zu  können, bedarf es bereits eines Verständnisses der Welt.

Das ist mehr  als nur ein zerbrochenes Glas, was nicht mehr zusammengeklebt werden  könnte. Der Konflikt besteht darin, das scheinbar verstandene Worte, nicht verstanden worden sind. So ist  ein Forschungsergebnis unter Laborbedingungen, dass das Ivermectin eine  Wirksamkeit auf Coronaviren bei einer fatalen Überdosierung entfalten  kann, nicht gleichzusetzen mit einer Wirksamkeit als solches.

Jemand der dann wissenschaftliche Forschungsergebnisse nicht vollständig  nachvollziehen kann, wird sich auf das Halbwissen stützen, dass es eine  Wirksamkeit gäbe. Und dann wird es halt schwierig, weil will man  vollständig bei der Wahrheit bleiben, so ist festzuhalten, dass es unter Laborbedingungen in der Petrischale ein Hinweis auf die  Wirksamkeit gegeben hatte. Jedoch die Vermutung, dass es ein heilsames  Medikament sein könnte, im Nachgang wissenschaftlichen eben nicht  bestätigt wurde also letztlich keine Wirksamkeit besteht.

Obwohl sich dieser Text hier bemüht, die Trennlinie zwischen einer  Sprachelite und dem diversen Sprachmillieus aufzuzeigen, merke ich  doch, dass ich scheitere – ja vielleicht scheitern muss. Möglicherweise  ist manches einem hochintelligenten Vierjährigen leichter zu erklären als irgendeinem verknöcherten dreißig- bis achtzigjährigen  Erwachsenen.

 

 

Die sprachlichen Halbwissenswelten eines Großteils der  Bevölkerung sind trotz einer gemeinsamen Sprache von den Wissenswelten  einer Elite weit entfernt. So mancher Logikbruch wird da gar nicht verstanden und fällt auch nicht  als Logikbruch auf. Um nicht wie Kimmich dumm daherzulabern, müsste ja  verstanden worden sein, dass der Impfstoffwirkstoff nach sieben bis acht  Wochen vollkommen verschwunden ist und somit nicht die persönliche Langzeitwirkung gemeint sein kann, wenn von Langzeitfolgen  gesprochen wird. Hierbei ist schon das Wort Langzeitfolgen nicht  vollständig erklärt und verstanden worden. Beide Sprachgruppen verwenden  das Wort gänzlich unterschiedlich. Derjenige, der in dem Wissen, dass der Impfwirkstoff nach spätestens  acht Wochen im Körper nicht mehr existiert, weiss selbstverständlich,  dass es nicht um Langzeitwirkungen im Einzelkörper geht. Nur findet  dieser Wissenstransfer zu jenen die über Langzeitfolgen schwurbeln nicht statt. Es wird munter aneinander vorbeigeredet und jede Diskussion  darüber ist unendlich mühsam.

Das Schlimme dabei ist, die Hetzer des politischen Arm des Rechtsterrorismus bauen da zusätzlich noch eine politische Sprachnebenwelt auf. Es gelingt nicht nur kein Wissenstransfer mehr, sondern es ist fraglich, ob überhaupt noch ein sinnvoller Austausch stattfindet.  Es müsste ja der Wunsch vorhanden sein, die Welt wirklich zu verstehen.  Stattdessen werden willkürlich erdachte Weltbilder verteidigt. Axelspringer S.E. und seine Blätter sind das beste Beispiel dafür. Weder BILD noch Welt haben ein Interesse daran, die Welt zu verstehen oder Wissen zu  vermitteln, sondern sind seit Gründung in einer Kultur der  Weltbildverteidigung und einer eigenen Sprachkultur.

„Die stillschweigenden Abmachungen zum Verständnis der Umgangssprache  sind enorm kompliziert.“ schrieb Wittgenstein und er hat ja so recht.  Selbst wenn ich den anderen schon längst verstanden habe und weiß, dass  er das Wort Langzeitfolgen vollkommen falsch verstanden hat, werde ich wohl niemals in sein Hirn vordringen und erklären können, was er oder sie  falsch verstanden hat. Diese Erkenntnis müsste aus dem eigenen  Verständnis der Person heraus selbst erwachsen, denn solange das Wort  falsch verstanden ist, solange wir das Wort falsch verwendet werden. Und mit dem Wort „Langzeitfolgen“ wäre ich nur bei einem einzigen Wort  der deutschen Sprache. Wir haben darüber hinaus ja noch die  verschiedensten Soziolekte so frei nach dem Motto „Hey Bro, du bist aber  abgefuckt“ oder sowas.